Paris 2024: Harald Ambros denkt jetzt schon an Los Angeles

Von Versailles zurück nach Feldkirchen an der Donau. Von Olympia zurück in die Zahnarztpraxis. Harald Ambros steuerte kurz nach dem Ende der olympischen Vielseitigkeit seinen Pferdetransporter Richtung Heimat. Ein 12-Stunden-Tripp. Mit im Gepäck neben Frau Susanne und Sportpartner Vitorio du Montet viel Lob und Anerkennung für seinen vierten Auftritt bei Olympia.


Nach der gelungenen Aufholjagd im Gelände von Platz 49 nach der Dressur auf Rang 33, rückte Harald Ambros am Montag im Springparcours nach zwei Abwürfen und Zeitfehler auf Platz 34. Das Finale der Top-25 hat er zwar verpasst, aber das Olympia-Resümee des 44-jährigen Oberösterreichers, der zuletzt vor acht Jahren in London im Einsatz war, fiel positiv aus: „Von der Kulisse her, waren das meine schönsten Olympischen Spiele hier in Paris, dieser olympische Geländeparcours ist schwer zu toppen. Deshalb bin ich besonders glücklich, dass Vitorio sich hier vor 45.000 Menschen so gut präsentiert hat.“

Gut präsentiert hat sich das gesamte Vielseitigkeitsteam auch nach dem unerwarteten Ausfall von Fighting Line, des Pferds von Lea Siegl, das den Vet-Check nicht passierte. „Mir ist es damals 2008 in Hongkong wie der Lea gegangen. Ich musste damals vor dem Geländeritt zurückziehen, weil das Pferdewohl immer vorgeht. So ist das leider. Ich glaube, sie hat das gut verdaut.“

Der Blick geht bei Harald Ambros nach Athen, Peking, London und Paris schon Richtung Los Angeles: „Wir hatten als Team schon auf dem Weg Richtung Paris viel Pech, ich konnte mich glücklicherweise im letzten Moment noch qualifizieren. In Richtung Olympische Spiele Los Angeles bin ich vorsichtig positiv!“

Genauso sieht das Equipechef Thomas Tesch: „Nach den Spielen ist vor den Spielen! Wir als Sportverband denken auch in Olympiaden. Nächstes Jahr ist die EM dazu da, das Team zu festigen, 2025 bei der WM in Aachen geht es schon um sieben Olympia-Plätze, im vorolympischen Jahr 2027 haben wir wieder die Chance, uns als Team für LA zu qualifizieren. Ich gehe davon aus, dass die Vielseitigkeit in den USA wieder vertreten sein wird. Fix ist, dass es meine letzte Olympiade als Equipechef wird. Ich werde das dann zwölf Jahre gemacht haben, dann müssen neue Besen her, die kehren besser!“


Olympisches Wiedersehen mit Victoria Max-Theurer


Ein besonderer Dank ging vom Vielseitigkeits-Team in Richtung Dressurreiterin Victoria Max-Theurer. Sie ließ es sich nicht nehmen, Harald Ambros, mit dem sie vor 20 Jahren in Athen gemeinsam ihre ersten Spiele erlebt hatte, in der Cooling Zone nach dessen Geländeritt zu unterstützen. „Sie hat gearbeitet wie ein Groom, hat Kübel geschleppt, um Vitorio zu kühlen. Vici war am Ende genauso dreckig wie wir“, erzählt der Equipechef über diese Geste des spartenübergreifenden Zusammenhalts von Team Austria.


Stefan Lehfellner eröffnet die olympischen Dressurbewerbe


Die Dressurbewerbe starten am Dienstag mit dem Grand Prix für die Einzel- und Teamwertung. 60 Paare stehen am Start. Stefan Lehfellner und Roberto Carlos MT eröffnen den olympischen Wettkampf mit Startnummer 1 um 11 Uhr in Gruppe A. „Es sind meine ersten Spiele, daher werde ich diesen Moment, den Bewerb eröffnen zu dürfen, ganz besonders genießen. Ich finde das richtig cool, und es macht für mich sogar ein bisschen einen Unterschied. Die Stimmung im gesteckt vollen Stadion ist unglaublich, das war beim Springen der Vielseitigkeit überall auf den Abreitplätzen zu hören. Ich bin ganz glücklich, dass ich da ohne Applaus reinreiten kann…“, verrät der 41-jährige Oberösterreicher.

Teamkollege Florian Bacher und sein Fidertraum OLD folgen am Mittwoch um 10:09 Uhr mit Startnummer 2 in Gruppe E. Als letzte Reiterin für Österreich kommt Victoria Max-Theurer mit Abegglen FH NRW ebenfalls am Mittwoch um 12 Uhr in Gruppe F ins olympische Viereck.

Die besten zehn von 15 Teams kämpfen am Samstag im Grand Prix Special um die Medaillen. Für die Top-18 in der Grand Prix-Einzelwertung geht es am Sonntag in der Kür um olympisches Edelmetall.

Detaillierte Informationen zum Olympia-Modus, eine lesenswerte Beschreibung der einzelnen Gruppen und warum Florian Bacher in einer „Todesgruppe“ gelandet ist, finden Sie auf pferderevue.at.


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Fotocredit © OEPS | Tomas Holcbecher & Petra Kerschbaum