Deutsche Phalanx in Ranshofen

Die deutsche Equipe räumte am vergangenen Wochenende (23.-25.09.22) beim dreitägigen Springturnier des Sportunion Reitclub Hofinger (OÖ) groß ab. Der Oberösterreicher Noah Maier sorgte für eine Topplatzierung im Hauptbewerb.


53 Entscheidungen in 38 Prüfungen, 1.271 Starts von Reiter*innen aus sechs Nationen mit rund 550 Pferden – so die Bilanz des Springreitturniers am Gelände des Sportunion Reitclub Hofinger im oberösterreichischen Ranshofen. Das dreitägige nationale Springturnier von 23. bis 25. September war hier bereits die siebte hochkarätige Reitsportveranstaltung des Jahres.
Das Team rund um Veranstalter Josef Hofinger setzte erneut auf Vielfalt: Die Palette an Bewerben reichte von der Führzügelklasse und einem lizenzfreiem Bewerb bis hin zur schweren Klasse. In den hohen Klassen räumte vorrangig die deutsche Equipe ab. Einzig die
beiden Oberösterreicher Jürgen Krackow und Noah Maier sorgten für rot-weiß-rote Podestplätze in der mittelschweren und schweren Klasse.

Überraschungssieg im Hauptbewerb

Der Hauptbewerb, eine Springprüfung über 140 cm mit Stechen, ging am Sonntagnachmittag über die Bühne. Sieben der 22 Reiter-Pferd-Paare blieben im Grundparcours fehlerfrei und zogen damit in den verkürzten Stechparcours ein. Unter ihnen waren mit Andreas Brenner und Helmut Schönstetter zwei Topfavoriten. Letzterer legte als erster Starter im Stechen im Sattel von Toulanda degli Assi mit einer fehlerfreien Runde in 40,19 Sekunden vor. Damit lag die Latte für das übrige Starterfeld hoch. Es folgte Christian Brühl mit Queen Bella. Der Deutsche setzte auf die schnelle Glaoppade seiner Stute und nutzte die Strecken zwischen den
Sprüngen ideal, um Zeit herauszuholen. Die Rechnung ging auf. Brühl blieb nicht nur fehlerfrei, sondern setzte in 38,19 Sekunden eine Bestmarke, die bis zum Ende ungeschlagen bleiben sollte. Andreas Brenner, der bereits an den Vortagen groß aufgezeigt hatte, kassierte mit Quintessenz am zweiten Sprung einen Abwurf und verzichtete auf eine Fortsetzung des Rittes.
Hinter Brühl und Schönstetter platzierte sich der Oberösterreicher Noah Maier mit Hannoveranerwallach Villwock auf dem dritten Endrang. Der Sieger, Christian Brühl, war mit Queen Bella bereits am Vortag in der schweren Klasse am Start gewesen. Das Duo hatte acht Fehlerpunkte kassiert und musste sich auf dem 14. Rang geschlagen geben. Umso größer war wohl die Freude über die Spitzenleistung am Sonntag.
Doch es war nicht Brühls einziger Sieg am Wochenende. Mit seinem zweiten Pferd, Lord Risiko, beendete er die Standardspringprüfung über 125 cm am Samstag auf dem ersten Platz.

Deutsche Dominanz in hohen Klassen

Am Samstag war es ein anderer Reiter, der die Bewerbe der schweren Klasse dominierte. Der 49-jährige Deutsche, Andreas Brenner, feierte in der Standardspringprüfung über 140 cm einen Doppelsieg. In der ersten Abteilung waren nur sieben- bis achtjährige Pferde
startberechtigt. Brenner stellte einerseits die achtjährige Österreichische Warmblutstute Wüstenblume vor. Das Duo blieb ohne Zeit- und Springfehler und setzte mit 64,95 Sekunden die Bestmarke. Zudem trat Brenner mit dem siebenjährigen niederländischen KannanNachkommen Kannthago an. Auch der Wallach absolvierte sämtliche Hindernisse fehlerfrei und wurde mit 65,38 Sekunden Zweiter. Brenners Landsmann Remo Allgäuer schaffte mit dem achtjährigen Capicchioni ebenfalls den Sprung aufs Podest.
In der zweiten Abteilung der Prüfung ritten dieselben beiden Herren an die Spitze. Allerdings in umgekehrter Reihenfolge. Denn in dieser Abteilung, die für sämtliche Pferde offen war, sollte Remo Allgäuer die Nase vorne haben. Er ging mit dem elfjährigen Concorioso PS an den Start und gewann den Bewerb mit einer fehlerfreien Runde in 64,43 Sekunden. Nur eine
Hundertstelsekunde hinter ihm kam Andreas Brenner mit Oldenburgerstute Quintessenz ins Ziel. Brenner wurde Zweiter. Auch der dritte Rang in diesem Bewerb ging mit Michael Brunner und Radihaza Jacinta an Deutschland.
Am Freitag war die höchste Springprüfung über 135 cm ausgeschrieben. Das entspricht der mittelschweren Klasse. Der mit Abstand beste Ritt gelang hier dem Deutschen Gerrit Flücken. Er pilotierte die Holsteinerstute Canberra fehlerfrei in 66,01 Sekunden über den Parocurs und nahm dem Zweitplatzierten knapp fünf Sekunden ab. Für den zweitbesten Ritt sorgte der für den oberösterreichischen RSC Eggelsberg startende Jürgen Krackow. Er blieb mit dem dänischen Schimmelwallach Pumapungo fehlerfrei und beendete den Parcours nach 71,39 Sekunden. Komplettiert wurde das Podest von dem aus Deutschland angereisten Sascha Braun mit In The Air.

Erfolge des Sportunion RC Hofinger

Bei dem dreitägigen Springturnier waren neben internationalen Gästen auch Reiter*innen aus der Region am Start. Für den Sportunion Reitclub Hofinger startete etwa Jacqueline Forsthofer, die mit Skyline am ersten Turniertag in der Einlaufspringprüfung über 80 cm
einen ersten Platz erritt. Über dieselbe Hindernishöhe brillierte auch Teamkollege Tobias Skiba mit Corry de Lux. Er blieb am Sonntag ebenfalls fehlerfrei und beendete die Prüfung mit einem ersten Platz. Etwas höher hinaus ging es bei Ellen Hayd. Die Reiterin des Sportunion RC Hofinger hatte Elton unter dem Sattel. Sie absolvierte den Parcours der Standardspringprüfung über 105 cm am Samstag fehlerfrei in 62,86 Sekunden und wurde Vierte

Ranshofen Herbsttour geht in nächste Runde

Bereits am kommenden Wochenende öffnet der Sportunion Reitclub Hofinger erneut seine Pforten. Von 30. September bis 02. Oktober geht die Herbsttour mit einem weiteren CSN-B* in ihre zweite Runde. Es werden 650 Pferde erwartet.

Andreas Brenner und Kannthago © Brunnmayr Fotografie & Design, Benedikt Brunnmayr
Andreas Brenner und Kannthago © Brunnmayr Fotografie & Design, Benedikt Brunnmayr