Ein Großer seines Handwerks – Nachruf auf Hans Wallner

Mit großer Trauer nehmen wir Abschied von Hans Wallner, der am 5. März 1937 in Gosau geboren wurde und nun im Alter von 87 Jahren von uns gegangen ist.


Ein Mann, der sein Leben der Kunst und dem Handwerk des Hufschmieds widmete und sich dabei eine unvergleichliche Meisterschaft erarbeitete. Schon früh entdeckte er seine Berufung und begann im Alter von 14 Jahren in Annaberg seine Lehre als Huf- und Wagenschmied. 1961 schloss er seinen Meisterkurs in Stadl-Paura ab, wo er anschließend im Hengstdepot als Hufschmied engagiert war und bis zu seiner Pensionierung blieb.

1975 wurde Hans Wallner Oberbeschlagsmeister und übernahm die Leitung der Hufschmiede. Als 1981 die Hufbeschlagskurse in Stadl-Paura wieder eingeführt wurden, prägte er die Ausbildung künftiger Generationen – nicht nur mit technischem Können, sondern auch mit pädagogischer Leidenschaft. Seine Art war geprägt von Geduld und einem feinen Gespür für das Handwerk seiner Schüler. „Das wird nix, ich zeige es dir noch einmal,“ sagte er nach einem Blick über die Schultern seiner Schützlinge und zeigte vor, bis jeder Lehrling es verstand. Viele junge Menschen, an deren Talent manche Eltern zweifelten, formte Hans Wallner zu herausragenden Handwerkern.

Neben seiner Arbeit als Hufschmied war Hans auch ein passionierter Kunstschmied, die ihn sogar zu einem weltweit anerkannten Meister machten. Seine Leistungen wurden mit zwei Weltmeistertiteln im Kunstschmieden, gewonnen in den Jahren 1993 und 1996 in Calgary, Kanada, gekrönt.

Goisern war sein Zuhause, wo er auch seine große Liebe fand. Erika stand ihm stets zur Seite und unterstützte ihn in all seinen Leidenschaften, darunter das Damastschmieden. Stolz war Hans auch, dass nicht nur sein Sohn Wilfried, sondern auch seine Enkel Sebastian und Simon den Weg des Hufschmieds eingeschlagen haben und so das Familienhandwerk weiterführen.

Im Namen der Bundesinnung der Metalltechnik und besonders meiner Generation der Hufschmiede danke ich dir, lieber Hans, für die Grundsteine, die du für unser Handwerk gelegt hast. Du wirst in uns weiterleben, und wir werden dich in guter Erinnerung bewahren.

Josef Frech
Bundesinnung der Metalltechnik