Josef Leibetseder - Die Leinen in der Hand
Josef Leibetseder, den Pferdemenschen nur als Pepi kennen, ist ein Macher auf vielen pferdesportlichen Ebenen.
Josef Leibetseder, den Pferdemenschen nur als Pepi kennen, ist ein Macher auf vielen pferdesportlichen Ebenen.
Einen umfassenden Bericht über den Pferdemenschen Pepi Leibetseder zu verfassen, ist eine Herausforderung, denn so vielfältig wie die Person muss auch der Bericht sein.
Pepi wurde im Jahre 1958 in Altenfelden, OÖ, geboren. Nach der Volksschule begann er eine Ausbildung als Koch/Kellner im Stift St. Florian bei Linz Lange Jahre arbeitete er im Ausland und kam 1981 zurück nach Oberösterreich ans Hotel Kleebauerhof. Dort war er bis 2003 tätig, bevor er sich auf das Kladruberzentrum Altenfelden als seine alleinige Erwerbsquelle fokussierte. Seit dem Jahr 2016 ist Pepi Leibetseder krankheitsbedingt in Pension.
Der pferdesportliche Werdegang von Pepi, dem Fahrlehrer mit Herz und Hand, begann mit der Reitlizenz (1976) und dem Fahrabzeichen in Bronze (1979). Seinen ersten Fahrsporterfolg hatte er im Jahre 1981 während seines zweiten Turnierstart überhaupt. Damals gewann er den Bewerb mit 2 Kladruber-Stuten und so begann auch seine Liebe zu dieser Pferderasse.
Seine Zeit als Ausbilder begann er mit der Gründung der Gespann Fahrschule am Kleebauerhof (1982). Im Jahr 1986 publizierte Pepi seinen ersten Lehrfilm über Gespannfahren nach Achenbach; sein viel beachtetes Buch über das Tandemfahren brachte er 1997 heraus (Hinweis: Einige letzte Exemplare kann man immer noch bei ihm käuflich erwerben.).
Seine Erfahrungen als Turnierveranstalter begannen für Pepi im Jahre 1992 als das Turnier in Altenfelden zum ersten Mal International ausgetragen wurde. Bis einschließlich 2019 wurde das Turnier 28 Jahre hintereinander durchgeführt. Die Unterbrechung letztes Jahr ist COVID 19 geschuldet. Das Motto, das er dem Turnier in die Wiege gelegt hat und das bis heute noch aktuell ist, heißt: ein Turnier für die Fahrer - mit freiwilligen Helfern, von Sponsoren und Offiziellen unterstützt! Pepi war in den Jahren 1998 bis 2008 Obmann des austragenden Vereins URFV Altenfelden und ist seit 2009 als Ehren Obmann tätig.
Als Ausbilder hat Pepi viele Zwei- und Vierbeiner für den Pferde- und Fahrsport aus- und weitergebildet. Es gibt einige Videos von Vorführungen mit seinen Schüler*innen und Kolleg*innen - zu finden auf Youtube (z.B. Sechsspänner-Quadrille beim Fest der Pferde 2007 oder bei den Heißen Eisen 2014)
Pepi hat neben seiner Tätigkeit als Veranstalter und Fahrlehrer in Altenfelden, bereits mehrfach erfolgreich Teilnehmer*innen auf Fahr-Championate vorbereitet bzw. mit ihnen zusammen durchgeführt.
Diese Erfahrungen gepaart mit seinem umfangreichen Wissen im Bereich des Pferdesportes stellt Pepi gerne auch weiterhin für die Fahrer*innen in Österreich zur Verfügung.
Offizieller Fahrsport Mitarbeiter
Im Jahre 2017 wurde Pepi vom OOEPS gebeten, als Koordinator Fahren, die Zusammenarbeit zwischen dem Pferdesportverband und dem OEPS zu verbessern. Im Jahre darauf trat der OEPS an Pepi heran und bat ihn, den Referentenposten für die Klassen der Kleinpferde, der jungen Pferde und der Vierspänner Großpferde zu übernehmen. Seither ist Pepi im Referat des OEPS in dieser Funktion tätig.
Generell ist er dabei der Meinung, dass es seine Aufgabe ist, die Kadermitglieder zu fördern, um sie dann erfolgreich im Spitzensport für Österreich bei Championaten einsetzen zu können. Er ist sich sehr bewusst, dass die meisten Fahrer*innen nicht vom Pferdesport leben, sondern diesen als Hobby betreiben. Dabei sind sie auch immer wieder aktiv im Vereinsleben ihres Sportes tätig.
Daher ist es Pepi wichtig, wieder mehr Turnierveranstalter für den Sport zu gewinnen. Sie werden von den Sportler*innen und dem fahrsportinteressierten Publikum dringend gebraucht.
Pepi und die von ihm betreuten Kaderfahrer*innen sind sich einig, dass ein Leistungsprinzip weiter bestehen soll: der/die Beste (der jeweiligen Anspannungsart) sollen bei den Championaten fahren.
Sollten mehrere FEI-qualifizierte Fahrer in einer Anspannungsart für die Beschickung eines Championats zur Verfügung stehen, tritt dieses Leistungsprinzip in Kraft. Der Referent hat dann die ihm übertragene Aufgabe wahrzunehmen, die besten Vertreter für Österreich zu bestimmen und - nach Absprache mit dem OEPS - zu entsenden.
Bei Anspannungsarten´, bei denen wir weniger qualifizierte Starter als Startplätze haben, sollte eine Entsendung dann in Betracht gezogen werden, wenn diese letztendlich dem Österreichischen Fahrsport zugutekommt. Pepi schwimmt lieber gegen den Strom für die Sache, als bequem mit dem Strom. Ein Beispiel Pony Vierspänner. Auch wenn er noch nicht bei einer WM im Spitzenfeld abschneiden kann, wird er für die Mannschaft gebraucht.
Ähnlich gilt auch für die anstehenden Europameisterschaften der Vierspänner in Budapest, Ungarn. Sollten diese trotz der Corona-Situation stattfinden können, dann sollte laut Pepi auch eine Entsendung von österreichischen Startern in Betracht gezogen werden, wenn diese keine großen Erfolgschancen haben. Denn ein Nicht-starten im Nachbarland Österreichs wäre ein Schaden - nicht nur für den Österreichischen Fahrsport, sondern auch für das Ansehen bei den ungarischen Fahrsportkolleg*innen. Und in der Fahrsportszene ist - nicht nur bei Veranstaltern - jeder Starter gerne gesehen.
Offen für Neues
Neuen Trainingskonzepten sollte man laut Pepi generell positiv gegenüberstehen, zumal wenn diese den Wünschen der Fahrer*innen entsprechen. Der neueste Trend geht zu dezentralen Trainings während der Saison. Das zentrale Training direkt vor dem Championat hat sich bewährt und sollte beibehalten werden. Ferner schlägt Pepi vor, dass eine Einbeziehung von Privattrainern der Spitzenfahrer*innen in die Championats Vorbereitung bzw. -förderung von Vertreter des OEPS künftig wohlwollend geprüft werden sollte.
Für die Saison 2021 wurde von Pepi die folgende Vorbereitung mit Unterstützung der Pferdesportverbände der jeweiligen Bundesländer geplant:
Im Oktober 2020 fanden zwei dezentrale Trainings statt, bei denen das erste Mal die möglichen Gespanne identifiziert und gesichtet wurden. im März 2021 sollten dann möglichst viele A und B Kaderfahrer*innen die Möglichkeit bekommen, an drei bis vier Standorten Trainings besuchen zu können. Nach einigen Unstimmigkeiten waren diese dann auf drei Trainingsveranstaltungen im April verschoben worden.
Traditionsgemäß sollten die Kaderfahrer dann die vorab definierten Sichtungsturniere bestreiten, sofern dies coronabedingt möglich sein wird. Durch die gezeigten Leistungen wird es dem Referat möglich sein, die Championats- sowie die Ersatzfahrer*innen zu bestimmen und diese dann - zum Abschluss der Vorbereitung - auf ein zentrales Training einzuladen.
Dieser Ablauf ermöglicht es, den unterschiedlichen Verantwortungen zwischen dem OEPS und den Pferdesportverbänden der Bundesländer gerecht zu werden.
Ferner ist es durch die verkürzten Transport- und Anfahrtswege pferdefreundlicher und entspricht auch letztendlich den Wünschen der Fahrer*innen.
Wir wünschen Pepi eine erfolgreiche Saison und freuen uns auf spannende Ergebnisse.
Fotos:
FOTOGREGOR_DSC_3111 – am Foto Josef Leibetseder Sen.
Foto Pony WM in Ungarn 20419 Foto Rita Walter
Sponsor Franz Holzmann Vierspänner Fahrerin Julia Kollros