Ranshofner Platzierungsreigen

Das zweite Turnierwochenende der Ranshofen Herbsttour 2024 in Braunau (OÖ) ist geschlagen. Die heimische Equipe räumte mit neun Top-Platzierungen groß ab. Basile Bettendorf (LUX) entschied am Sonntagnachmittag (06.10.24) den Hauptbewerb für sich.


Der Reitclub Hofinger im Braunauer Stadtteil Ranshofen (OÖ) wurde am vergangenen Wochenende (04.-06.10.24) erneut zum österreichischen Mekka des Springreitsports. Drei Tage lang kämpften Reiter*innen aus einem Dutzend Nationen im Rahmen des zweiten von drei Turnierwochenenden der Ranshofen Herbsttour 2024 um Siege und Platzierungen in 45 Bewerben. Auch wenn der Wettergott zu Beginn des Turniers nicht gnädig war, waren die Prüfungen überaus gut besetzt und die Starterzahl etwas höher als im Vorjahr. Trotz des Regens – der nicht selten zur Absage eines Reitturniers führt – herrschten auf sämtlichen Reitplätzen optimale Bodenverhältnisse. Somit waren sichere und faire Wettkampfbedingungen garantiert. Insbesondere in den Nachwuchs-Bewerben waren dieses Wochenende zahlreiche Sportler*innen am Start. Auf einem der drei Turnierplätze wurden ganztags ausschließlich Bewerbe für lizenzfreie Reiter*innen und Reiter*innen mit R1-Lizenz ausgetragen.

Ranshofner Youngsters räumten ab

Im Rahmen des dreitägigen Turniers wurden mehrere Prüfungen für Jungpferde ausgetragen. Sie sind auf Pferde gewisser Jahrgänge beschränkt. Die beiden Ranshofner Team-Mitglieder Jürgen Krackow und Regina Jilge waren mit ihren Nachwuchscracks am Start und sammelten fünf Top-Platzierungen. Viele Jungpferdespringen werden im Richtverfahren A1 ausgetragen. Das bedeutet, dass sich all jene Paare, die fehlerfrei ins Ziel kommen, ex aequo den ersten Platz teilen. Jürgen Krackow stellte in Jungpferdespringprüfungen über 125 cm für sechs- bis siebenjährige Pferde die Holsteiner-Schimmelstute Neytiri vor. Er pilotierte die Quibery- Tochter sowohl Freitag wie auch Samstag fehlerfrei über den Parcours und sammelte somit zwei erste Plätze. Regina Jilge ging in den Jungpferdeprüfungen für fünf- bis sechsjährige Pferde über 105 cm an den Start. Sie hatte die Ponystute Doonaveeragh Vicky gesattelt. Auch die beiden kamen an Freitag und Samstag mit weißer Weste ins Ziel und holten somit zwei weitere erste Plätze für die Heimmannschaft. Am Sonntag wagten sie sich in der Springpferdeprüfung für fünf- bis sechsjährige Pferde über die Hindernishöhe von 115 cm. In diesem Bewerb wurden vom Richterkollegium Wertnoten für die Ritte vergeben – je höher, desto besser. Jilge und Doonaveeragh Vicky wurden für ihren Ritt mit der Note 7,80 und dem 5. Platz belohnt.

Doch auch in den offenen Bewerben punktete das Ranshofner Team und addierte zum Teamergebnis weitere vier Top-Platzierungen: Nora Punz mischte mit der Hannoveranerstute Katelyn S am Sonntag in der Einlaufspringprüfung über 95 cm vorne mit. Sie kam fehlerfrei ins Ziel und holte damit einen ersten Platz.
Lisa Hofinger behauptete sich mit der selbst gezüchteten CC Coralie am Sonntag in der Standardspringprüfung über 125 cm. Sie blieb fehlerfrei und erritt im 53-köpfigen Starterfeld den 2. Endrang. Jürgen Krackow startete mit seinem zweiten Nachwuchspferd, der achtjährigen, in Oldenburg gezogenen Hedwig, in der offenen Standardspringprüfung über 130 cm am Freitag. Der Routinier sorgte für eine fehlerfreie Vorstellung. Die Zeit reichte für eine Platzierung auf dem 11. Platz. Regina Jilge absolvierte mit Fuchsstute Schwesterchen am Samstag die Standardspringprüfung über 140 cm ohne Springfehler. Allerdings kassierten die beiden einen Fehlerpunkt für Zeitüberschreitung. Das Ergebnis reichte für eine Platzierung auf dem 11. Rang.

International besetztes Podest im Hauptbewerb

140 cm galt es im Hauptbewerb am Sonntagnachmittag zu überwinden. In Prüfungen dieser Hindernishöhe trennt sich die Spreu vom Weizen. Denn Prüfungen ab dieser Höhe zählen zur schweren Klasse und sind für Pferd und Reiter*in dementsprechend herausfordernd. 38 Teilnehmer*innen stellten sich der Herausforderung, neun von ihnen zogen nach einer fehlerfreien Runde um Grundumlauf ins Stechen ein. Hier kam es dann zu einem Start-Ziel- Sieg. Der aus Luxemburg angereiste Basile Bettendorf ging mit Captain Foxx als erster an den Start. Er legte den Ritt klug an, trieb sein Pferd auf den Strecken zwischen einzelnen Sprüngen an und versuchte somit wertvolle Zeit gutzumachen. Die Strategie ging auf. Mit einer fehlerfreien Runde in 45,02 Sekunden blieb er bis zuletzt ungeschlagen. Am nächsten kam ihm noch der Brite Christopher Frazer. Er trat mit dem Oldenburger Wallach Cidre an. Frazer setzte auf die Spritzigkeit seines Pferdes, das sichtlich noch Reserven hatte und die Hindernisse souverän überwand. Auf dem Weg zum letzten Sprung nahm Frazer sogar eine Abkürzung. Dennoch musste er sich mit 45,46 Sekunden knapp geschlagen geben. Der dritte Podestplatz ging an die 19-jährige Salzburgerin Antonia Weixelbraun mit Chaloubet. Sie vertritt Österreich laufend auf internationalem Parkett und war mit demselben Pferd noch vor drei Wochen im belgischen Lier am Start gewesen. Im Hauptbewerb in Ranshofen blieb Weixelbraun auch im Stechen fehlerfrei und freute sich mit der Zeit von 47,00 Sekunden über den dritten Rang.

Countdown zum Saisonfinale

Zwei von drei Herbsttour-Wochenenden sind geschlagen. Am nächsten Wochenende, von 11. bis 13. Oktober, wird der Reitclub Hofinger ein letztes Mal in diesem Jahr seine Pforten öffnen. Im Rahmen des Herbstfinale 2024 wird in Ranshofen noch einmal drei Tage lang um Schleifen und Preise geritten. Großes Highlight des Wochenendes wird der Große Preis von Ranshofen am 13. Oktober 2024.

Fotos: © Brunnmayr Fotografie & Design, Benedikt Brunnmayr