Vierspänner-Weltstars beeindrucken in Piber

Das Lipizzanergestüt Piber war von 16.-18. August 2024 ein perfekter Austragungsort der ersten Austrian Open. 18 Vierspänner aus neun Nationen waren der Einladung der Organisatoren Wolfgang Binder und Erwin Gillinger gefolgt. Unter ihnen der Australier Exell Boyd, weltbester Fahrer in dieser Königsklasse.


Sie alle konnten hier drei Wochen vor der Weltmeisterschaft im ungarischen Szilvásvàrad ihre Kräfte messen. Im Rahmen dieses Turnieres kam auch die Österreichische Meisterschaft der Vierspänner so wie die Staatsmeisterschaft der Zweispänner zur Austragung.

Der Dressursieg von Boyd Exell in der 3* Vierspännerprüfung mit der Traumnote 39,85 war keine Überraschung und das obwohl er nicht mit seinem WM-Gespann am Start war.

Am Marathontag herrschten hochsommerliche Temperaturen und die sechs Hindernisse verlangten den Gepannen sehr viel ab. Zahlreiche Besucher feuerten am Streckenrand an und waren von den großartigen Leistungen in den technisch schwierigen Hindernissen begeistert.

Der Belgier Glen Geerts konnte im Marathon seine Konkurrenz ganz klar distanzieren und holte sich den überlegenen Sieg vor Jozef Dobrovitz jun. aus Ungarn. Excell Boyd wurden die abwerfbaren Bälle zum Verhängnis. Mit acht Strafpunkten aus vier Abwürfen platzierte er sich auf Rang drei in der Geländeprüfung, lag aber in der Zwischenwertung nach Dressur und Marathon weiterhin in Führung.

Der Kegelparcours von Johan Jacobs am Sonntag hatte es in sich und die Karten wurden neu gemischt. Wie schon am Marathontag war die Tribüne sehr gut besetzt und die Zuschauer verfolgten das spannende Finale vor der herrlichen Kulisse des Gestütes.

Fredrick Persson aus Schweden erzielte mit 6,59 Strafpunkten das beste Ergebnis bei den Vierspännern. Der Niederösterreicher Christian Schlögelhofer zeigte sich im Kegelparcours als wahrer Leinenkünstler und belegte nur knapp dahinter Rang zwei im Kegelfahren. Marathonsieger Glen Geert wurde mit 8,88 Strafpunkte Dritter und sicherte sich damit ganz knapp den Gesamtsieg vor Boyd Exell.

In der österreichischen Meisterschaft der Vierspänner siegte Christian Schlögelhofer von Erwin Gillinger aus Oberösterreich und Wolfgang Binder aus der Steiermark.

BÖSCH VERTEIDIGT ZWEISPÄNNER-TITEL

12 Zweispänner aus vier Bundesländern waren im Kampf um Edelmetall in der österreichischen Staatsmeisterschaft der Zweispänner am Start.Titelverteidiger Alexander Bösch aus Vorarlberg musste sich in der Dressur den beiden Oberösterreichern Thomas Blumschein und Markus Fleischmann geschlagen geben.

Den Marathon konnte er in gewohnter Manier für sich entscheiden und lag im Zwischenklassement in Führung. Titelanwärter Thomas Blumschein musste im Gelände leider gesundheitsbedingt aufgeben. Der Burgenländer Gerald Rössler zeigte ebenfalls eine perfekte Geländefahrt und wurde Zweiter.
Er lag vor seinem Landsmann David Hötsch nach Dressur und Marathon auf Medaillenkurs.

Auch die Zweispänner hatten mit dem anspruchsvollen Kegelparcours ihre Probleme und kassierten eine Reihe von Strafpunkten aus Abwürfen und Zeitüberschreitung. Nichts ist unmöglich – das zeigte einmal mehr als letzter Starter Alexander Bösch mit dem AWÖ Wallach Bambucca und Friend For Life. Er galoppierte mit 0 Fehlern über die Ziellinie und hatte damit seinen Staatsmeistertitel erfolgreich verteidigt.

Eine großartige Leistung zwischen den Kegeltoren zeigte auch der Oberösterreicher Mario Janka. Er holte sich mit nur 3,41 Strafpunkten die Silbermedaille. Bronze ging an David Hötsch aus Illmitz im Burgenland.

Beim Austrian Open 2024 wurde dem Publikum erstklassiger Fahrsport geboten, diese Veranstaltung verlangt förmlich nach einer Wiederholung! Ein großes Dankeschön gebührt den Organisatoren Baumeister Erwin Gilliger und Ing. Wolfgang Binder und allen, die zum Gelingen dieses einzigartigen Fahrsportevents beigetragen haben.

Bericht: OEPS
Fotos: Sonja Bauer